Kleine wilde Kleckse

 

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Kinderschutz

"Weil unsere Kinder unsere einzige reale Verbindung zur Zukunft sind, und weil sie die Schwächsten sind, gehören sie an die erste Stelle der Gesellschaft."
Olof Palme (schwedischer Ministerpräsident, 1926 – 1986)

Kinderschutz ist ein viel umfassender Bestandteil unserer Arbeit mit den Kindern. Effektive Prävention und Schutz der uns anvertrauten Kinder beginnt bei uns selbst – in unserer Haltung, unserem Hinsehen und Handeln. Im Rückblick hat uns dieser Auseinandersetzungsprozess dabei gestärkt, sowohl in unserem fachlichen Handeln, unserer Haltung und auch jeden Einzelnen selbst in seiner Persönlichkeit.

Um die Kinder in der Kindertagespflege wirksam zu schützen, ist es unabdingbar, dass alles Wissen und Informationen über persönliche Grenzen und die verschiedenen Erscheinungsformen von Grenzüberschreitung und Gewalt haben. Auch ein regelmäßiger Austausch untereinander mit dem Fokus auf den eigenen Arbeitsbereich ist hierbei wichtig, um Verhalten, das die Kinder gefährdet möglichst klar zu definieren.

Grenzverletzungen können in Abstufungen unterschiedlicher Schwere von körperlicher, psychischer, sexueller und auch struktureller Gewalt begangen werden.

Eine Grenzverletzung bedeutet immer die Überschreitung der persönlichen Grenze eines Menschen. Diese Grenzen sind sehr individuell und betreffen viele Bereiche (körperlich, emotional, thematisch, materiell, kognitiv). Jeder hat das Recht, dass seine Grenzen wahrgenommen und respektiert werden.

Für eine klare Orientierung bei der Einschätzung von beobachteten Situationen und der Reflektion des eigenen Handels haben wir eine Verhaltensampel erarbeitet. Auch die betreuten Kinder können und sollen an der Erstellung von erhaltensampeln/Verhaltensregeln beteiligt werden. So kann gemeinsam besprochen, festgelegt und für alle transparent gemacht werden, welches Verhalten der Kinder untereinander - aber auch von Seiten der Fachkräfte gegenüber den Kindern - erlaubt ist und welches nicht.

Dieses Verhalten geht nicht.

  • Intim anfassen
  • Intimsphäre missachten
  • Zwingen
  • Schlagen
  • Strafen
  • Angst machen
  • Sozialer Ausschluss
  • Vorführen
  • Nicht beachten
  • Diskriminieren
  • Bloßstellen
  • Lächerlich machen
  • Kneifen
  • Anspucken
  • Treten
  • Verletzen
  • Misshandeln
  • Herabsetzend über Kinder oder Eltern sprechen
  • Schubsen
  • Isolieren / fesseln / einsperren
  • Schütteln
  • Vertrauen brechen
  • Bewusste Aufsicht Pflichtverletzung
  • Mangelnde Einsicht
  • Konstantes Fernhalten
  • Küssen auf den Mund
  • Filme mit grenzverletzenden Inhalten

Dieses Verhalten ist pädagogisch kritisch und für die Entwicklung nicht förderlich.

  • Sozialer Ausschluss (vor die Tür begleiten)
  • Auslachen (Schadenfreude, dringend anschließende Reflexion mit dem Kind / Erwachsenen)
  • Lächerliche, ironisch gemeinte Sprüche
  • Regeln ändern
  • Überforderung / Unterforderung
  • Autoritäres Erwachsenenverhalten
  • Nicht ausreden lassen
  • Verabredungen nicht einhalten
  • Stigmatisieren
  • Ständiges Loben und Belohnen
  • (Bewusstes) Wegschauen
  • Keine Regeln festlegen
  • Anschnauzen
  • Laute körperliche Anspannung mit Aggression
  • Regeln werden von Erwachsenen nicht eingehalten (regelloses Haus)
  • Unsicheres Handeln
Diese aufgezählten Verhaltensweisen können im Alltag passieren, müssen jedoch reflektiert werden. Insbesondere folgende grundlegende Aspekte erfordern Selbstreflektion:
  • Welches Verhalten bringt mich „auf die Palme“?
  • Wo sind meine eigenen Grenzen?
Hierbei unterstützt die Methode der kollegialen Beratung bzw. das Ansprechen einer Vertrauensperson.

Dieses Verhalten ist pädagogisch richtig.

  • Positive Grundhaltung
  • Ressourcenorientiert arbeiten
  • Verlässliche Strukturen
  • Positives Menschenbild
  • Den Gefühlen der Kinder Raum geben
  • Trauer zulassen
  • Flexibilität (Themen spontan aufgreifen, Fröhlichkeit, Vermittler / Schlichter)
  • Regelkonform verhalten
  • Konsequent sein
  • Verständnisvoll sein
  • Distanz und Nähe (Wärme)
  • Kinder und Eltern wertschätzen
  • Empathie verbalisieren, mit Körpersprache, Herzlichkeit
  • Ausgeglichenheit
  • Freundlichkeit
  • Partnerschaftliches Verhalten
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Verlässlichkeit
  • Aufmerksames Zuhören
  • Jedes Thema wertschätzen
  • Angemessenes Lob aussprechen können
  • Vorbildliche Sprache
  • Integrität des Kindes beachten und die eigene, gewaltfreie Kommunikation
  • Ehrlichkeit
  • Authentisch sein
  • Transparenz
  • Echtheit
  • Unvoreingenommenheit
  • Fairness
  • Gerechtigkeit
  • Begeisterungsfähigkeit
  • Selbstreflexion
  • „Nimm nichts persönlich“
  • Auf die Augenhöhe der Kinder gehen
  • Impulse geben

Folgendes wird von Kindern möglicherweise nicht gern gesehen, ist aber trotzdem wichtig:

  • Regeln einhalten
  • Tagesablauf einhalten
  • Grenzüberschreitung unter Kindern und Erzieherinnen unterbinden
  • Kinder anhalten in die Toilette zu urinieren
  • Kinder anhalten, Konflikte friedlich zu lösen

Klug ist es, in schwierigen, verfahrenen Situationen einen Neustart zu initiieren.


Diese Verhaltensampel wird mit den Kindern und Eltern kommuniziert und gegebenenfalls angepasst. In unserer Kindertagespflege haben wir allerdings noch festgelegte Regeln, um auch den Umgang untereinander, in der Elternschaft und den Kindern zu wahren. Diese sind in unseren Hausregeln aufgelistet.

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